Sozialarbeiter*in für Beratungsstelle gegen religiös begründeten Extremismus in S.-H. (PROvention)
Sozialarbeiterin / Beraterin für PROvention, die Präventions- und Beratungsstelle gegen religiös begründeten Extremismus in S.-H.
Die Türkische Gemeinde in Schleswig-Holstein e. V. sucht im Rahmen der Präventions- und Beratungsstelle gegen religiös begründeten Extremismus in Schleswig-Holstein, PROvention, einen Sozialarbeiterin / Berater*in (30-40 Stunden pro Woche). Die Stelle ist ab 01.01.2025 zu besetzen. Ein Arbeitsbeginn zu einem späteren Zeitpunkt ist nach Absprache möglich.
Die Antragstellung für eine vierjährige Förderperiode von 2025 bis Ende 2028 läuft derzeit. Das Projekt besteht bereits seit 2015 und eine Weiterführung wird auch über das Jahr 2028 hinaus angestrebt.
Einblick in die Arbeit
Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Beratung von Menschen, in deren Umfeld sich eine Person vermeintlich oder tatsächlich in einem Radikalisierungsprozess befindet. Dies können Angehörige wie Eltern oder Geschwister sein oder auch Fachkräfte wie Lehrerinnen, Erzieherinnen oder Schulsozialarbeiterinnen. Radikalisierung bedeutet im Arbeitskontext von PROvention, dass sich zumeist junge Menschen in einer Hinwendung zum Salafismus befinden. Diese Personen, welche direkt von Radikalisierung betroffen sind, unterstützt das Team von PROvention bei ihren individuellen Ausstiegs- und Distanzierungsprozessen. Diese Arbeit findet aufsuchend im ganzen Bundesland statt, wird meist zu zweit durchgeführt und basiert vorwiegend auf dem Ansatz der Systemischen Beratung. Die Beraterinnen von PROvention werden unterstützt durch regelmäßige kollegiale Fallberatung im Team sowie durch Einzelsupervision.
Die Beratung findet zumeist vor Ort im Arbeitsumfeld der Fachkräfte oder zu Hause bei den Familien statt. Da Radikalisierung soziale Ursachen hat, sind in der Beratungspraxis vor allem die Bearbeitung von familiären und schulischen Konflikten sowie von sonstigen psychosozialen Herausforderungen zentral. Dies beinhaltet Unterstützung rund um Themen wie Diskriminierung, Mobbing, Gewalterfahrungen, Suche nach Identität und Sinn während der Adoleszenz, sowie Depressionen und Substanzmissbrauch. Die Beratungsfälle werden in der Regel alle zwei Wochen aufgesucht und teilweise über mehrere Jahre hinweg begleitet.
Das Team besteht aktuell aus zwölf Personen. Die persönlichen Arbeitsschwerpunkte können je nach Ausbildung, Arbeitserfahrung und Interessensgebieten variieren. Neben der Beratungsarbeit sind weitere Schwerpunkte von PROvention die Netzwerkarbeit, die Ausrichtung von Fortbildungen für Lehrkräfte und andere Fachkräfte im sozialen Bereich sowie Workshops für Schüler*innen und Bundesfreiwilligendienstleistende.
Aufgaben
· telefonische und persönliche Beratung von Angehörigen, Freundinnen und Bekannten von Personen, die von Radikalisierung bedroht sind, sowie Beratung von Sozialraumakteurinnen
· Ausstiegshilfe von Personen, die in extremistischen Strukturen aktiv sind
· Professionelle Unterstützung in psychosozialen Krisen
· ggf. Beratung von Opfern und Betroffenen religiös begründeter Gewalt
· Unterstützung in der Netzwerkarbeit mit Behörden, Ämtern und anderen zivilgesellschaftlichen Trägern
Voraussetzungen
· professionelle Beratungserfahrung, z. B. in der Frauen-, Sucht- oder Familienberatung
· abgeschlossenes Hochschulstudium (BA oder höher) im Bereich Soziale Arbeit, Sozialpädagogik oder vergleichbarem Studiengang und/oder Weiterbildung z. B. in Systemischer Beratung, Mediation oder Psychosozialer Beratung
· ausgeprägte soziale und interkulturelle Kompetenzen
· hohes Maß an Selbstständigkeit und Organisationsfähigkeit
· gute kommunikative Fähigkeiten
· Bereitschaft, gelegentlich am Abend und in Ausnahmefällen am Wochenende zu arbeiten; Regelarbeitszeit ist werktags 8 bis 17 Uhr
Wir bieten
· Vergütung angelehnt an den Tarifvertrag der Länder (West) TV-L 11
· regelmäßige Fortbildungen für Mitarbeiter*innen, beispielsweise zu Systemischer Beratung, Traumapädagogik, Deeskalationstraining, Mediation, Antirassismusarbeit oder Antisemitismus
· regelmäßige Teamsupervision und Einzelsupervision
· ein motiviertes und interkulturelles Team mit verschiedenen fachlichen Hintergründen (u.a. Psychologie, Islamwissenschaft, Migration und Diversität, Soziale Arbeit und Kommunikationswissenschaft)
· offene und intensive Kommunikationskultur sowie gegenseitige Unterstützung im Team
· einen anspruchsvollen und interessanten Arbeitsplatz bei einem erfahrenen, vielseitigen, überparteilichen und überkonfessionellen Träger
Bitte senden Sie uns Ihre Bewerbung in einem zusammenhängenden PDF-Dokument (Anschreiben inkl. Motivationsschreiben, Lebenslauf sowie relevante Zeugnisse in einer Datei) per E-Mail zum nächstmöglichen Zeitpunkt an folgende E-Mail-Adresse: bewerbungen@tgsh.de
z.H. Herrn Dr. Cebel Küçükkaraca.
Wir fördern und leben die berufliche Gleichstellung, daher freuen wir uns besonders auf Bewerbungen von Frauen, Menschen mit Schwerbehinderung sowie Menschen mit Migrations-/Fluchterfahrung.
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